„Ich war einmal in einem Stall mit 5 % Hähnchensterblichkeit. In Zeiten hoher Nachfrage auf dem Markt für Bruteier werden oft zu leichte Eier angeboten. Das steht in direktem Zusammenhang mit dem geringeren Gewicht der Masthähnchen und einem höheren Risiko der Hähnchensterblichkeit.“
Wim Peters ist Geflügelspezialist der Vencomatic Group mit mehr als dreißig Jahren Erfahrung, und er berät regelmäßig Masthähnchenzüchter weltweit, wie sie die Sterblichkeit von Masthähnchen verringern können.
1. Stallkonzept
Gut gedeihende Masthähnchen sind für den Landwirt ein florierendes Geschäft. Bereits in der konzeptionelle Phase der Stallgestaltung sind die Anzahl und Anordnung der Futterschalen und Tränkenippel eine wichtige Angelegenheit, weil sie für den Erfolg der Mastküken und die Reduzierung der Sterblichkeitsrate entscheidend sind. Nicht zu vergessen ist ein gutes Beleuchtungssystem, damit die Mastküken die Wasser- und Futterstellen finden, denn sonst sind Verluste vorprogrammiert.
2. Futter und Wasser
Futter und vor allem Wasser müssen in ausreichender Menge vorhanden sein und die richtigen Nährstoffe enthalten, d. h. Proteine, Vitamine und Mineralien wie Kalzium und Phosphor. Diese Mineralien sind für eine gute und schnelle Knochenentwicklung und damit für die richtige Dichte und Stärke der Knochen unerlässlich. Hochwertiges Futter trägt zu einer guten Fleischqualität bei.
3. Gewicht der Bruteier
Zum Beispiel wissen wir, dass ein zu geringes Gewicht der Bruteier direkte Auswirkungen auf die Sterblichkeitsrate von Masthähnchen haben kann. „50 Gramm sind das Minimum. Bruteier, die unter diesem Mindestgewicht liegen, führen in der Regel zu kleineren Küken. Diese kleineren Küken haben im Durchschnitt eine höhere Sterblichkeitsrate. Sie können das geschätzte Gewicht eines Masthähnchenkükens leicht anhand des Eiergewichts berechnen.
4. Wachstumsrate
Eine Hauptursache für den Tod von Mastküken ist, dass sie zu schnell wachsen und das Herz nicht mehr mithalten kann. Deshalb ist ein kontrolliertes Gleichgewicht wichtig. Mithilfe von Futter- und Lichtzeitplänen können Sie die Wachstumsrate der Tiere überwachen und steuern oder sogar verlangsamen. In einigen Ländern gibt es sogar Gesetze, die vorschreiben, dass ein Masthähnchen nur maximal 50 Gramm pro Tag zulegen darf.
5. Klima
Die Temperatur im Stall ist entscheidend. Einen Tag alte Küken brauchen eine Temperatur ab 35 ⁰C, weil sie noch nackt sind und nur durch externe Wärme warm gehalten werden. Wenn die Küken wachsen und ihr flauschiges Federkleid bekommen, können sie ihre Körpertemperatur viel besser regulieren. Die Temperatur im Stall kann dann bis auf etwa 20⁰C gesenkt werden. In unserem Patio-System erzeugen die Küken so viel Wärme, dass sie schon nach einer Woche keine Wärmezufuhr von außen mehr benötigen. Sie müssen sogar Wege finden, den Küken diese Stoffwechselwärme zu entziehen.
6. Luftfeuchtigkeit
Frische Luft und der Entzug von Feuchtigkeit aus der Luft sind für die Schaffung eines optimalen Klimas im Masthähnchenstall unerlässlich. Tiere und Menschen atmen Wasserdampf (H2O) aus, den Sie auf ein Minimum beschränken müssen. Das ist sogar einer der Gründe, warum Landwirte im Herbst sogenannte „feuchte Ställe“ haben, denn dann wird die Einstreu zu feucht. Häufig ist zu beobachten, dass die Belüftung reduziert wird, wenn die Außentemperaturen sinken. Die Verringerung der Belüftung bedeutet jedoch, dass weniger Wasserdampf aus dem Stall entweichen kann, was zu feuchter Einstreu führt. Das bedeutet für die Tiere, dass sie auf nassem Untergrund herumlaufen, der ihnen Unbehagen bereitet und sogar zu Krankheiten und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Es gibt Möglichkeiten, das Außen- und Innenklima zu kontrollieren und diese feuchten Ställe durch den Einbau einer Wärmetauscherbelüftung zu verhindern. Unsere Wärmetauscher, die ECO Unit, reduziert die Feuchtigkeit im Stall deutlich und sorgt für trockenere Einstreu. Ein weiterer Vorteil der ECO Unit besteht darin, dass Sie nur ein Minimum an fossilen Brennstoffen benötigen, was Ihre Gasrechnungen erheblich senkt!
7. Krankheiten und Hygiene
Krankheiten sind, natürlich eine der Haupttodesursachen. Impfen Sie Masthähnchen zu bestimmten Zeiten und gemäß den örtlichen Vorschriften. Auch die Hygiene ist wichtig, denn sie trägt dazu bei, Krankheiten in Schach zu halten. Mit guten Hygieneverfahren können Sie das Krankheitsrisiko einschränken. Achten Sie darauf, dass sich keine unnötigen Besucher oder Haustiere im Stall aufhalten, bekämpfen Sie regelmäßig Schädlinge und achten Sie darauf, dass Ihr Personal saubere Arbeitskleidung trägt und sich sogar vor dem Betreten duscht.
Erfolge bei der Reduzierung der Sterblichkeitsrate
Wenn die Sterblichkeitsrate nach der ersten Woche weniger als 1 % beträgt, sind Sie auf einem guten Weg. Wenn die Sterblichkeit später zunimmt, obwohl Sie alle oben genannten Faktoren berücksichtigt haben, sollten Sie mit dem Brutbetrieb sprechen. Die Sterblichkeitsrate ist möglicherweise auf Bedingungen zurückzuführen, die Sie nicht kontrollieren können, sondern die mit der Qualität der Bruteier zusammenhängen, die Sie erhalten haben. Jemand hat einmal eine Hähnchenmast mit einer Seiltänzerin verglichen. Wenn alles perfekt ist, geht sie geradewegs über das Seil und kommt lächelnd auf der anderen Seite an. Aber wenn nur eine Sache schief geht...
Wenn Sie mehr über die effiziente Zucht von Masthähnchenelterntieren wissen möchten oder spezielle Probleme haben, sind wir gerne für Sie da..